Cubase Elements 9

Obwohl Cubase Elements 9 (für PC und Mac) die kleinste käufliche Version aus der Cubase Produktreihe von Steinberg ist, hat diese dennoch unglaublich viel zu bieten. Ob kompletter Einsteiger, Beat Maker, Band- und Home Recording, Singer-Songwriter oder Projekt Studio. Cubase Elements 9 dürfte in den meisten Fällen völlig ausreichend sein. Was die Software beinhaltet und zu leisten vermag, kann im folgenden Bericht nachgelesen werden.

Instrumente und Effekte

Cubase

Cubase

Für eine komplette Musikproduktion ist, wie bei FL Studio, alles notwendige dabei. Da wären Instrumente wie Groove Agent SE um selber Beats zu machen, der Synthesizer Prologue sowie die Workstation Halion Sonic SE. Neben den virtuellen Instrumenten, sind zudem zahlreiche Audio- und Midi-Loops vorhanden, dies sind quasi Bausteine zum schnellen loslegen. Insgesamt beinhaltet Cubase Elements eine große Menge an Sounds, welche alle erdenklichen Musikstile abdeckt und zum Produzieren gut geeignet ist. Besonders das Midi Sequencing geht leicht von der Hand dank des guten Midi Editors.

Zusätzlich beinhaltet Cubase Elements 9 noch 44 Effekte wie beispielsweise Equalizer, Delay, Reverb und wichtige Bestandteile zum Mischen und Mastern wie Limiter oder Compressor. Selbstverständlich können via VST Schnittstelle auch Instrumente und Effekte (nur 64 Bit) von anderen Anbietern geladen und genutzt werden. Auch Gitarristen kommen nicht zu kurz, mit VST Amp Rack steht ein solider Gitarrenverstärker nebst Effekte parat. Instrumente welche mehrere Ausgänge aufweisen (beispielsweise Groove Agent SE 4), finden Unterstützung und dies ist sehr komfortabel gelöst so dass nicht alle Ausgänge automatisch aktiviert bzw. Spuren generiert werden, sondern der Anwender jederzeit einzelne bzw. benötigte Ausgänge bestimmen kann.

Komponieren ohne Vorkenntnisse

Komponieren

Damit Anfänger nicht vom Musikprogramm überfordert werden, wurden einige praktische Hilfen eingebaut. Akkord Spur und Chord Pads beispielsweise, ermöglichen ohne große Aufwand, das Komponieren von Melodien. Mittels des Midi Editor bzw. Piano Roll, können ebenfalls bequem Melodien erzeugt werden. Kenntnisse in Musik- oder Notenlehre sind nicht notwendig, es geht gänzlich ohne. Wer über entsprechende Kenntnisse verfügt, wird sich sicherlich über den Noteneditor zum Partituren erstellen freuen. Um Beats und Drums zu programmieren, wird lediglich auf den Drum Editor umgeschaltet und nutzt diesen in Verbindung mit dem Groove Agent SE. Es können auch die bereits mitgelieferten Grooves via Midi angesteuert werden.

Recording, Mischen und Mastering

Mastering

Cubase Elements 9 ist bestens Ausgestattet für Band und Home Recording. Bis zu 24 Ein- und Ausgänge stehen für Aufnahme bzw. Wiedergabe parat. Auf insgesamt 48 Audio Spuren, können 16 Instrumente verwendet, welche auf 24 Instrumentenspuren aufgeteilt werden können. Externe Hardware lässt sich auf maximal 64 Midi-Spuren ansteuern und aufnehmen. Die Audio-auflösung von bis zu 24 Bit und 192Khz, wird selbst professionellen Ansprüchen gerecht. Dank der speziellen Asio-Treiber bzw. Steinbergs Asio-Guard 2.0, funktioniert dies auch mit vorhandenen Onboard Soundkarten. Empfehlenswert ist jedoch ein spezielles Audio Interface für Homerecording. Es lässt sich auch mit beiden Hardware Varianten Musik produzieren.

Zum Mischen und Mastering stellt Steinberg ebenfalls einige nützliche Plugins dem Anwender zur Verfügung. Vom Channelstrip (konfigurierbarer Kanalzug von einem Mischpult) bis zum Brickwall Limiter, fehlt eigentlich fast nichts und es muss auch nichts nachgekauft werden. Spezielle Funktionen wie Sidechain, sind jedoch den größeren Cubase Versionen vorbehalten. Wer dies dennoch benötigt, kann sich einfach mit dem exzellenten Plugin Kickstart als Lösung behelfen.

Workflow

Groove Agent

Bei meinem Cubase Test hat mir vor allem der Workflow gut gefallen. Vieles ist auf die persönliche Bedürfnisse konfigurierbar. Sei es Farben, die Mediabay zur Verwaltung von Audiomaterial oder der Inspektor, welcher schnellen Zugriff auf wichtige Elemente einer einzelnen Spur bietet. Ausblendbare Automationsspuren sorgen im Arrangement für die nötige Übersicht, bei Midi werden diese im Clip angezeigt. Mit Cubase auf einem einzelnen Monitor zu arbeiten, gestaltet sich recht komfortabel. Zumal zahlreiche (konfigurierbare) Tastaturkürzel (Shortcuts) ihren Teil dazu beitragen. Ebenfalls positiv: es wird kein USB Dongle (Kopierschutzstecker) benötigt. Die Software wird mittels eigener Software online registriert und freigeschaltet. Die in Cubase Elements 9 hinzugekommene Sampler-Spur erlaubt neue Möglichkeiten beim Arbeiten mit Audio Clips.

Fazit

Cubase Elements 9 bietet für den Einstieg die optimale Ausstattung für die rein digitale Musikproduktion in kleinen Studios oder von Zuhause. Für 99 Euro (manchmal bei Amazon etwas günstiger), wird reichlich geboten. Neben dem Groove Agent, war die Sampler-Spur mein persönliches Highlight beim Test. Aber auch auf die anderen Instrumente und Effekte wissen zu überzeugen. Steinberg hat hiermit ein gutes Paket für Einsteiger geschnürt und eine 30-Tage Demo Version, lädt zum Ausgiebigem testen ein.