Flexibel und leistungsstark – Fl Studio

Das Musikprogramm Fl Studio, welches vor Jahren noch unter den Namen Fruity Loops bekannt war, zählt mittlerweile zu den meist genutzten Musikprogrammen. In vielen Bereich wurden neue Maßstäbe gesetzt, die dem Musiker beim Produzieren seiner Songs, viel Freiraum für Ideen wie Kreativität gelassen haben. Die kommende Version Fl Studio 12 wird endlich auch für Besitzer von MAC nutzbar sein. Derzeit kann für MAC die Beta Version uneingeschränkt ausprobiert werden. Höchste Zeit, Fl Studio hier genauer vorzustellen.

FL Studio

FL Studio

Im Gegensatz zum Music Maker ist Fl Studio nur in englischer Sprache erhältlich. Allerdings wird durch das bewährte Step Sequenzer Prinzip der Einstieg sehr leicht gemacht. Durch reines Ausprobieren erschließt sich selbst Einsteigern die Funktionsweise der Software. Andernfalls finden sich auf YouTube Hunderte gut gemachte sowie einsteigerfreundliche Tutorials, die Schritt für Schritt den Umgang sowie Funktionsweise vom Programm aufzeigen. Natürlich auch in Deutsch.

Geeignet für Anfänger wie Profis

Step Sequencer

Step Sequencer

Recording bzw. Musik machen mit Fl Studio 11 ist somit recht schnell erlernt. Neben den bereits erwähnten Step Sequenzer, womit sich vorzüglich Beats erstellen lassen, biete das Musikprogramm auch eine Piano Roll an. Damit können die abzuspielenden Noten eingezeichnet werden, ohne das notwendige Kenntnisse in Notenkunde benötigt werden. Generell sind die Voraussetzungen sowie Wissen um Musik selber zu machen, bei Fl Studio sehr gering. Vieles wird mit der Maus eingezeichnet bzw. mit der Tastatur erledigt. Ein Midi Keyboard ist nicht zwingend notwendig, es geht recht gut ohne. Eigene Melodien am Keyboard zu komponieren, ist eben noch die beste Methode. Allerdings bieten Midi Keyboards als auch Midi Pads weitere praktische Vorteile, um Songideen schneller umsetzen zu können. Image Line hat dazu spezielle Anpassung für weitverbreitete Geräte in der Software integriert, sodass eine umständliche Konfiguration entfällt.

VST Plugins und Midi

Piano Roll

Piano Roll

Bei virtuellen Instrumenten und Effekten (VST Plugins) lassen sich sämtliche Regler im Programm automatisieren. Ansteigende Lautstärke, Veränderungen im Frequenzverlauf mittel Filter oder Equalizer, so ziemlich alles ist in Fl Studio automatisierbar. Ein Extra für individuelle Anforderungen benötigtes Werkzeug mit der Bezeichnung Patcher ist ebenso vorhanden und wird von vielen Usern gern verwendet. Sämtlich darin vorgenommenen Einstellungen können abgespeichert und dieses Preset mit anderen Usern geteilt werden. Damit empfiehlt ich Fl Studio auch für Sound Design im Bereich Film. Selbstverständlich bietet Fl Studio umfangreiche Midi Funktionen sowie einen geeigneten Midi Editor (Piano Roll und Event Editor) um auch externer Synthesizer oder Effekte anzusteuern. Heutzutage wird jedoch hauptsächlich mit Plugins gearbeitet, dies gilt besonders für den Home Recording Bereich. Selbst Mischen und Mastering wird mittels der internen Plugins realisiert.

Recording auf hohem Niveau

FPC

FPC

Das interne Mischpult entpuppt sich ebenso flexibel, die Routing Möglichkeiten sind gegenüber vergleichbaren Produkten enorm. Ebenso wurde an die Sidechain Option gedacht, was bei elektronischer Musik relativ häufig angewendet wird. Generell besitzt Fl Studio so ziemlich alles, um eine komplette Musik Produktion von A-Z durchzuführen. Der Umfang der mitgelieferten Plugins (Effekte wie Instrumente) ist sehr beachtlich.
Dank der VST-Schnittstelle lassen sich zudem weitere VST Plugins nutzen und von denen gibt es zahllose kostenlose im Internet. Mit dem Plugin BassDrum lassen sich eigene Kick Drums generieren, der GMS (Groove Machine Synth) beinhaltet abwechslungsreiche Klänge und mit Effector können Effekte auch in einem Live Set bequem gesteuert werden. Der DirectWave Player ist ein wirklich brauchbarer Sample Player und wer seine eigene Synthesizer kreieren möchte, kann dies mit Fl Flowstone bewerkstelligen. Bei letzterem Können die Kreation auch mit anderen Usern geteilt oder getauscht werden. Fl Studio selbst beinhaltet außerdem zahlreiche Samples und Loops (Audio Clips) sowie Midi Files, welche hauptsächlich für den Drum Player FPC Einsatz finden.

Versionsunterschiede

Synthesizer

Synthesizer

Ein wenig Unsicherheit gibt es oft bei der Wahl der geeigneten Version. Fast alle entscheiden sich für die FL Studio Producer Edition. Diese hat nicht nur das Beste Preis-Leistungsverhältnis, damit können auch externe Audio Quellen (Gesang, Gitarre, Schlagzeig usw.) aufgenommen werden. Mit der Einstiegsversion Fruity Edition geht dies nicht und diese fehlt es an wichtigen Funktionen. Die große und zugleich teuerste Version stellt die Signature Edition dar, worin auch zahlreiche gute Plugins enthalten sind, die im diesem Bundle entsprechend günstiger sind. Dennoch rate ich zur Producer Edition, benötigte Plugins können jederzeit nachgekauft werden. Da Image Line 2-3x im Jahr eine Sonderaktion mit sehr großzügigen Rabatten (bis zu 50%) durchführt, kann sich das Nachkaufen also durchaus lohnen. Ein wichtiger Punkt sei hier noch erwähnt: Im Gegensatz zu den Konkurrenz Produkten, verlangt Image Line keine Upgrade Gebühren. Bedeutet im Klartext, lebenslang kostenlose Updates und somit keine Nachfolgekosten.

Fazit zu Fl Studio

Die kontinuierliche Entwicklung macht sich bei FL Studio 11 deutlich bemerkbar, alles funktioniert reibungslos, die Software selbst leistet selbst bei älteren CPUs viel und läuft stets stabil. Mit der Veröffentlichung von FL Studio 12 kommen auch endlich MAC User in den Genuss und eben jene Version wird mit viel Spannung erwartet. Da ich die Beta Version seit geraumer Zeit ausgiebig teste, kann ich vorab schon sagen, dass damit eine kleine Evolution einhergeht, die auch den Nutzen von Tablet PCs miteinbezieht. Image Line bietet eine kostenlose Demo Version zum Herunterladen an und wer sich eine Edition kaufen möchte, bekommt diese bei Amazon deutlich günstiger.